Sonntag, 24. November 2019

Sie war einfach umwerfend!

Theresa Dax tauschte einmal die großen Bühnen, auf denen sie sonst brilliert, mit der kleinen der Danielmühle ein, nicht schaumgebremst, wie man  vermuten könnte, sondern mit  Vollgas wie in St. Margarethen. Das allein zeichnet schon einen Profi („die“ gibt es laut Duden noch nicht) aus: das Beste geben, ob für 4000 Leute oder 80.

Schon im Titellied brachte sie ihr buntes Crossover-Programm auf den Punkt: „So ein Mann, so ein Mann zieht mich unwahrscheinlich an!“ Animiert von unterschiedlichsten, teilweise karikaturhaften Männerporträts, die sie in der Saaldekoration ausmachen konnte, ließ sie  ihre musikalischen Beobachtungen vom Stapel. Der schlanke Bursch (C.M.von Weber), das Zauberwesen (Mozarts „Zauberer“), der Traumprinz (Einer wird kommen“-Lehar), der Wiener Strizzi (Nestroy), der Macho (Surabaya-Johnny), die Berliner Kerle („Ach Jott, wat sind die Männer dumm“) usw. Dabei tauchte sie in die verschiedensten Genres ein, vom romantischen Kunstlied bis zu Oper und Operette, vom Chanson über schnoddrige Theaterlieder bis zu Schlager-Ohrwürmern.

Laut ihren Aussagen waren die insgesamt 28 (!) Titel mindestens 1,5 bis 2 Opernpartien  „wert“. Noch dazu technisch fordernder… Aber Theresa fegte nur so über die Bühne und schlüpfte dank klug ausgewählter Requisiten in die Rollen von „Weibsbildern“, die mit der Sehnsucht ihrer Träume, dem Mann, auf ihre Weise zurechtkommen wollten. – Franz Carda als Begleiter auf dem Klavier gab ihr dazu den musikalischen Freiraum.

Eine weitere Sternstunde im langjährigen Kulturprogramm der Danielmühle! 

So schön kann die November-Stimmung sein!

Gute Geister waren wieder am Werk